Jahr1000Schätze im Merseburger Dom
Gehen Sie mit uns auf Zeitreise. Geschichtsträchtige Stücke aus dem Merseburger Domschatz und Domstiftsarchiv führen bis in das Weihejahr 1021 zurück. Die Zeitreise beginnt am 6. Januar 2021 mit dem Jahr1000Schatz aus dem 20. Jahrhundert. Monat für Monat geht es ein weiteres Jahrhundert zurück, um bis Oktober 1000 Jahre zurückzureisen. Sonderführungen, Vorträge und museumspädagogische Angebote lassen bedeutende Entwicklungen der Jahrhunderte lebendig werden.
Jahr1000Schätze des 20. Jahrhunderts
Ab 6. Januar 2021
1918 – 1933 – 1945 – 1989 – kaum ein Jahrhundert ist so reich an Zäsuren wie das 20. Jahrhundert. Die weltbewegenden Ereignisse wie Weltkriege und Diktaturen haben Merseburg nicht unberührt gelassen. Für das Domkapitel war es jedoch besonders das Jahr 1930, das einschneidend wirkte: Das Domkapitel wurde aufgelöst und in eine Stiftung des öffentlichen Rechts umgewandelt. Nach 1945 können die Dechanten Wolf Schubert (1945–1977) und dessen Sohn Ernst Schubert (1984–2002), aber auch lokale Akteure wie der Zahnarzt Joachim Thörmer oder der Autor Paul Kundts als prägende Gestalten für den Merseburger Dom genannt werden. Die Jahr1000Schätze zeigen anhand von Fotos und Zeitzeugen-Berichten die Verbundenheit der Zeitzeugen zum Merseburger Dom, aber auch die Zerrissenheit des Doms zwischen moralischem Handeln und staatlicher Willkür.
Ausgestellt wird zum einen ein Verzeichnis der luftschutzsicher aufzubewahrenden Archivalien des Domstifts zu Merseburg aus dem Jahre 1941. Für das Merseburger Domstiftsarchiv war am 28. Oktober 1941 eine Verfügung des Regierungspräsidenten ergangen. Diese sah die Benennung wichtiger Urkunden, Handschriften und Drucke vor, die aufgrund ihres hohen kulturgeschichtlichen Werts eines besonderen Schutzes bedurften. Des Weiteren präsentieren wir ein einzigartiges Fotoalbum aus dem Jahr 1964. Es wurde von Joachim Thörmer angelegt und enthält zahlreiche Fotografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es stellt bis heute die vollständigste Dokumentation des Domes in Fotos dar. Zugleich ist es ein beeindruckendes Zeugnis der Verbundenheit Thörmers mit dem Merseburger Dom.
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Veranstaltungstipps:
ONLINE | 13. Januar 2021 | 18.00 Uhr | Hofstube im Schloss Merseburg
Von Dom und Schloss zu Merseburg. Lesung aus den Tagebüchern von Paul Kundt
Mitwirkende: Markus Cottin, Kim Ludwig
Eintritt frei, Spenden erbeten
13. Oktober 2021 | 18.00 Uhr | Hofstube im Schloss Merseburg
Merseburger Originale
Lesung mit Jürgen Jankofsky
Eintritt frei, Spenden erbeten
Jahr1000Schätze des 19. Jahrhunderts
Ab 3. Februar 2021
Einschneidende Veränderungen stehen Merseburg und dem Dom bevor. Mit der Abtretung Merseburgs an Preußen und der zunehmenden Präsenz des preußischen Staates verlor das Domkapitel zahlreiche Privilegien und Einnahmen und trat mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Der Umbau des Domkapitels entsprach dem Umbau des Doms. Die barocken Einbauten aus sächsischer Zeit wurden entfernt, die Umbauten in den 1880er Jahren prägt das Gesicht des Doms bis heute. In keinem Jahrhundert zuvor hatten sich Dom und Domkapitel derart rasant gewandelt, wodurch nicht nur zukunftsweisend sondern auch rückblickend der Dom in eine neue Zeitrechnung gestellt wurde. Die Jahr1000Schätze wie Akten und frühe Fotos verdeutlichen diesen umfassenden Wandel.
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Veranstaltungstipps:
2. Februar 2021 | 18.00 Uhr | Merseburger Dom
Ökumenischer Festgottesdienst Mariä Lichtmess
Eintritt frei, Spenden erbeten
ABGESAGT | 10. Februar 2021 | 10.00 Uhr | KinderDomusMerseburch
Von Licht erfüllt. Lichtmess im Merseburger Dom
FerienAktion des KinderDomusMerseburch
Kosten: 6,00 € p. P
Jahr1000Schätze des 18. Jahrhunderts
Ab 3. März 2021
Das 18. Jahrhundert war das letzte große Adelsjahrhundert. Kunstvolle Aufschwörtafeln der Domherren unterstreichen die Ansprüche des Adels. Baulich war das 18. Jahrhundert aber eine Zeit des Stillstands, sieht man von der Fertigstellung der barocken Orgel ab. Hintergrund war der langsame Niedergang der wettinischen Sekundogenitur Sachsen-Merseburg, die nun weitgehend von Dresden aus gesteuert wurde. Wie ein Grundgesetzt manifestiert die Perpetuierliche Kapitulation für das Haus Sachsen die Rechte und Pflichten des Merseburger Administrators.
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Veranstaltungstipps:
ABGESAGT | 31. März 2021 | 10.00 Uhr | KinderDomusMerseburch
Wurzel sucht Krone. Den Ahnen auf der Spur
FerienAktion zu den Aufschwörtafeln
Kosten: 5,00 €
Jahr1000Schätze des 17. Jahrhunderts
Ab 7. April 2021
Im 17. Jahrhundert erfuhren Dom und Domkapitel einen bedeutenden Wandel im Hinblick auf Verfassung und Selbstverständnis. Eine seltene Siegelkapsel mit der Salbung Davids zeigt den Herrschaftsanspruch der sächsischen Administratoren dieser Zeit. Doch die sächsischen Administratoren residierten nicht mehr ausschließlich in Dresden, sondern wandten sich zunehmend Merseburg zu. Der Administrator und regierende Fürst Christian I. residierte im Merseburger Schloss und ließ den Dom zur Hofkirche ausbauen. Das Domkapitel hielt sich bei diesen fürstlichen Bauten zurück. Jahr1000Schätze wie ein wertvolles Abendmahlsrelief sind Belege für das Aufkommen der barocken Hofkultur in Merseburg.
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ABGESAGT | 30. April 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Fürstlicher Wandel: Sonderführung in die Welt des Barocks
Kosten: 8,50 €
Jahr1000Schätze des 16. Jahrhunderts
Ab 5. Mai 2021
Der Merseburger Dom an der Schwelle zur Reformation: Der Schloss- und Dombau Bischof Thilos von Trotha prägt bis heute weithin unsere Sicht vom vorreformatorischen Merseburg. Die Merseburger Bischofschronik zeigt das Traditionsdenken des Merseburger Domkapitels und gleichzeitig die Gefährdung der alten Ordnung durch die heraufziehende Reformation. Mit dem Fortgang der Reformation und der immer schwächer werdenden Rolle der Merseburger Bischöfe, erstarkte das Domkapitel und wurde zunehmend gemischtkonfessionell besetzt. Eine Präsenztafel des Domkapitels zeigt, wie Domherren katholischen und evangelischen Bekenntnisses gemeinsam wirkten.
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ONLINE
Die Pfarrei in der Bischofsstadt. Die Merseburger Kirchen im Spannungsverhältnis von Bürgern, Rat und Bischof
Vortrag mit der Historikerin Lisa Merkel
Eintritt frei, Spenden erbeten
Der Vortrag kann hier online angeschaut werden.
ABGESAGT | 28. Mai 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Geweihte Pracht: Sonderführung zu den Jahr1000Schätzen des 16. Jahrhunderts
Kosten: 8,50 €
Jahr1000Schätze des 15. Jahrhunderts
Ab 2. Juni 2021
Das 15. Jahrhundert war für die Merseburger Domkirche ein Jahrhundert mit beeindruckender Kontinuität. Allein die drei Bischöfe Nikolaus Lubich, Johannes II. Bose und Thilo von Trotha vereinten 87 Regierungsjahre auf sich. Das Domkapitel wurde in seiner Zusammensetzung offener. Der Dompropst Peter Sparnau war einer der ersten bürgerlichen Vertreter im Domkapitel. Auch die Verwaltung modernisierte sich: Das „Chartularium magnum“, ein großes Kopialbuch, sicherte alle vorhandenen Urkunden und Rechtstitel. Durch die Gründung der Universität Leipzig 1409 war der Merseburger Bischof gleichzeitig Kanzler dieser Hohen Schule. Seit 1421 waren zwei Merseburger Domherrenstellen fest mit zwei Professoren der Universität Leipzig verknüpft. Ein Abendmahlskelch aus dieser Zeit weist noch bis in die Gegenwart, wird er doch noch immer von der Domgemeinde verwendet.
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ONLINE
Das „Große Chartular“ des Nicolaus Langenberg – Urkundenüberlieferung des 15. Jahrhunderts im Domstiftsarchiv Merseburg
Vortrag mit dem Historiker Andreas Klimm
Eintritt frei, Spenden erbeten
Der Vortrag kann hier online angeschaut werden.
25. Juni 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Geweihte Pracht: Sonderführung zu den Jahr1000Schätzen des 15. Jahrhunderts
Kosten: 8,50 €
Jahr1000Schätze des 14. Jahrhunderts
Ab 7. Juli 2021
Merseburg erwuchs zu einem Vorposten des altsächsischen Raums. Das Domkapitel konnte seinen Besitz immer weiter ausdehnen. Es verfügte in aller Regel nur wirtschaftlich über das Land, während die Bischöfe das Recht der Gerichtsbarkeit, Steuererhebung sowie Heeresfolge innehatten. Grundlage der Rechtssprechung in Merseburg war der Sachsenspiegel, ein einzigartiges Rechtsdokument dieser Zeit. Das Merseburger Domkapitel verfügte daher folgerichtig über mehrere, zum Teil ausführlich kommentierte Handschriften dieses Rechtsbuches. Ein Geschäftssiegelring steht für die Steigerung der Verwaltungsaufgaben des Domkapitels, die mit der Vergrößerung des Besitzes einhergingen.
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28. Juli 2021 | 10.00 Uhr | KinderDomusMerseburch
Auf den Spuren der Domherren
FerienAktion zur Macht des Domkapitels
Kosten: 5,00 €
30. Juli 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Geweihte Pracht: Sonderführung zu den Jahr1000Schätzen des 14. Jahrhunderts
Kosten: 8,50 €
Jahr1000Schätze des 13. Jahrhunderts
Ab 4. August 2021
Das 13. Jahrhundert war für die Merseburger Bischöfe geprägt von schwindender Königsnähe und den daraus resultierenden Besitzerweiterungen, aber auch einem intensiven Ringen mit den Wettinern um die Vorherrschaft im Gebiet zwischen Merseburg und Leipzig. Der Dom erfuhr einen umfassenden Ausbau. Das Domkapitel erhielt reiche Stiftungen wie durch den Ritter Hermann von Hagen, der mehrere Liegenschaften vermachte. An ihn erinnert das aus der Werkstatt des Naumburger Meisters stammende Grabmal eines liegenden Ritters. Somit spiegelten sich auch im Merseburger Dom herausragende künstlerische Entwicklungen des Hochmittelalter wider. Ein seltener Tragaltar, der für Reisende bestimmt war, symbolisiert das wachsende Einzugsgebiet des Bistums.
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4. August 2021 | 10.00 Uhr | KinderDomusMerseburch
Wo verstecken sich die Domschätze?
FerienAktion zu den zahlreichen Schatzgefäßen im Merseburger Dom
Kosten: 5,00 €
10. August 2021 | 18.00 Uhr | Merseburger Dom
Vernissage „Der Elisabethschrein“
Eine Lichtskulptur von Philipp Schönborn
27. August 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Türme, Treppen und Geläut: Sonderführung auf die im 13. Jahrhundert errichteten Domtürme
Kosten: 8,50 €
1. September 2021 | 10.00 Uhr | KinderDomusMerseburch
Der Ruf der Glocken: Auf in den Turm
FerienAktion mit Turmbesteigung
Kosten: 5,00 €
Jahr1000Schätze des 12. Jahrhunderts
Ab 1. September 2021
Im 12. Jahrhundert gehörte Merseburg zu den wichtigsten Pfalzen im Reich. Die Merseburger Diözese entfaltete sich mehr und mehr. Das Merseburger Reliquienkästchen aus Elfenbein verdeutlicht die besonderen künstlerischen Verbindungen von Altsachsen bis Italien. In Stadt und Land entstanden außerdem neue Pfarrkirchen. Eine der bekanntesten Stadtkirchen ist die Merseburger Neumarktkirche St. Thomas. Die Stadt war an ihre räumlichen Grenzen gestoßen, so dass mit der Erweiterung des Marktes über die Saale hinaus eine Neustadt mit einer eigenen Pfarrkirche entstand. Die Bestätigung des Marktes oblag noch ganz traditionell dem König, im Falle des Neumarkts dem Staufer Friedrich I. Barbarossa. Merseburg schloss mit der Errichtung des Neumarkts seine Stadtwerdung ab. Eine Urkunde aus dem Domstiftsarchiv belegt diesen entscheidenden Schritt.
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ONLINE
Das Merseburger Elfenbeinkästchen. Eine wertvolle Schatulle zwischen Luxusobjekt und Massenware
Vortrag mit der Kunsthistorikerin Franziska Wenig
Der Vortrag wird in Kürze online abrufbar sein.
11. bis 19. September 2021 | Merseburger Dom
51. Merseburger Orgeltage
„Geweiht für die Ewigkeit: Der Gregorianische Choral – ein Begleiter durch 1000 Jahre“
Weitere Infos: www.merseburger-orgeltage.de
Jahr1000Schätze des 11. Jahrhunderts
Ab 1. Oktober 2021
Die Jahre 1004 und 1080 bilden für die Merseburger Kathedrale die Koordinaten des 11. Jahrhunderts. Urkunden aus dem Umfeld Heinrich II. belegen die Neugründung des Bistums im Jahre 1004 und die Domweihe 1021. Im 11. Jahrhundert wird bereits die innere Struktur des Domkapitels mit Ämtern wie dem des Propsts und Dekans deutlich. Das Vermögen der Kathedrale war in Bischofs- und Kapitelsvermögen eingeteilt. Wirtschaftlich konnte man sich offenbar auf eine Reihe von Fronhöfen im Merseburger Umland stützen. Das Bistum stand in engem Kontakt zum Königtum. Die mumifizierte Hand Rudolf von Rheinfelden zeigt aber auch, wie sich diese Nähe bis zur Unterstützung des Gegenkönigs wandeln konnte: Der Zugriff Heinrichs IV. auf das sächsische Stammesgebiet berührte auch die Merseburg Kirche, deren Bischofssitz zumeist mit Vertretern der sächsischen Adelsfamilien besetzt war. Im Investiturstreit trat Bischof Werner (1063– 1093) offen auf die Seite des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden und zog mit diesem gegen Heinrich IV. in die Schlacht. Als Rudolf von Rheinfelden 1080 in der Schlacht an der Weißen Elster schwer verwundet wurde, brachte man ihn nach Merseburg, wo er verstarb.
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29. Oktober 2021 | 17.00 Uhr | Merseburger Dom
Der Kaiser und sein Dom: Sonderführung zu den Anfängen des Merseburger Doms unter Kaiser Heinrich II.
Kosten: 8,50 €
10. November 2021 | 18.00 Uhr | Hofstube im Merseburger Schloss
Neue archäologische Ergebnisse zum Merseburger Land um das Jahr 1000: Die mittelalterliche Besiedlung der Kuckenburg bei Esperstedt
Vortrag mit dem Historiker Enrico Paust
Eintritt frei, Spenden erbeten