Ertüchtigung des Merseburger Dombrunnens

Der Brunnen auf dem Merseburger Domplatz soll wieder sprudeln. Seit knapp 100 Jahren führt der Brunnen kein Wasser mehr. Anlässlich des 1000-jährigen Weihejubiläums des Merseburger Doms wird das Wasser auf den Domplatz zurückkehren. Bereits im Jahre 1515 wurde der 20 Meter tiefe Brunnen im Auftrag des Domkapitels auf dem Domplatz errichtet. Er diente der Wasserversorgung für den Dom, das Domgymnasium und die Domfreiheit. Doch seit den 1920er Jahren kann dem Brunnen kein Wasser mehr entnommen werden, da er mit einer Betondecke verschlossen wurde. Nun soll das Wasser wieder fließen.

Maßnahmen zur Restaurierung

Im April begannen die Maßnahmen zur Ertüchtigung des Brunnens unter der Leitung von Dombaumeisterin Regine Hartkopf. Zuerst wurde der aus den 30er Jahren stammende Brunnenaufsatz abgehoben und das bewachsene Gebiet um den Brunnen gerodet.

Die Brunnenbekrönung wird abgehoben.

Dombaumeisterin Reginde Hartkopf vermisst den Brunnen.

Danach wurde die Betonplatte von 3 Metern Durchmesser abgenommen, um an das Innere des Brunnens, die Stahlkonstruktionen und die Pumpe, zu gelangen. Für die Ertüchtigung des Brunnens wird ein Wasserauslauf eingerichtet, damit das Wasser in Richtung Domplatz aus dem Brunnen herausfließen kann. Dieses Wasser wird wieder in den Brunnen zurück und in einen extra Behälter geleitet, um so einen eigenen Wasserkreislauf zu kreieren.

Weitere Restaurierungsmaßnahmen dienen der Reinigung und behutsamen Instandsetzung der Natursteinelemente und der Bekrönung des Brunnens.

Steinarbeiten am Brunnen

Anlieferung der Platzbegrünung

Die Gestaltung des Brunnenumfeldes wird den Domplatz zusätzlich aufwerten. Die Gestaltungsmaßnahmen werden noch in den nächsten Wochen folgen. Die Menschen werden wieder an den Brunnen herantreten können, Bänke und Begrünung sowie die zwei alten Platanen laden zum Verweilen ein. So entsteht im Herzen der Stadt eine Oase der Ruhe

Brunneneinweihung zum Johannistag

Der 24. Juni ist Johannes dem Täufer gewidmet. Traditionell finden an diesem Tag überall Johannisfeste statt. Da Johannes der Täufer einer der Schutzpatronen des Merseburger Doms ist, stand fest: Am Johannistag soll der Brunnen erstmals wieder sprudeln. Nach einem feierlichen Gottesdienst im Merseburger Dom trat die Domgemeinde auf den Domplatz hinaus. Zahlreiche Förderer, Spenderinnen und Spender, die die Restaurierung des Brunnens erst ermöglichten, waren ebenfalls zum Domplatz gekommen.

Einweihung des Brunnens in Anwesenheit zahlreicher Spenderinnen und Spender

Übergabe der Fördergelder der Stadt Merseburg

Mit Ansprachen, Blasmusik, Brunnenliedern und einem Brunnengedicht der Interessensgemeinschaft Historische Kostüme Merseburg-Braunsbedra wurde die Brunneneinweihung feierlich begangen. Die Dechantin der Vereinigten Domstifter Karin von Welck gab schließlich das Signal: Endlich sprudelt der Brunnen wieder.

Restaurierter Brunnen

Förderer und Spenden

Die Ertüchtigung des Merseburger Dombrunnens wird ermöglicht dank der finanziellen Unterstützung durch:

Altstadtverein Merseburg e. V.
honymus-Stiftung Halle-Merseburg
INFRA LEUNA GmbH
Landkreis Saalekreis
MIDEWA GmbH
MVV Umwelt GmbH
Stadt Merseburg
TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH
Verein der Freunde und Förderer der Vereinigten Domstifter
Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut eG

Für die Ertüchtigung des Dombrunnens haben die Vereinigten Domstifter ein Spendenprojekt initiiert. Zahlreiche Spenden sind bereits auf diesem Wege eingegangen und können auch weiterhin gesammelt werden.

Die Vereinigten Domstifter danken allen privaten und institutionellen Förderern herzlich für ihre Unterstützung sowie Horst Wingrich, dem früheren Inhaber der Professur für Wasserversorgung an der Technischen Universität Dresden, für die fachliche Beratung.

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